25. Oktober 2021

Warum US-Amerikaner ihre Religion wechseln

Quelle: idea.de

Jeder vierte Erwachsene versucht es mit einem neuen Glauben.

Ventura (idea) – Hollywood-Schauspielerin Julia Roberts wird Hindu; die Schriftstellerin Anne Rice sagt sich vom Christentum los; Mosab Hassan Yousef, Sohn eines Gründers der Palästinenserorganisation Hamas, wird Christ. Immer wieder erregen Prominente mit einem Religionswechsel Aufsehen. Wie verbreitet ist dieses Phänomen in den christlich geprägten Vereinigten Staaten?
 

Das hat das Meinungsforschungsinstitut Barna (Ventura/US-Bundesstaat Kalifornien) untersucht. Danach hat etwa jeder vierte Erwachsene seine Religion oder Konfession im Laufe seines Lebens gewechselt. Am häufigsten geschieht dies in den ersten drei Lebensjahrzehnten. Mehr als zwei Drittel (68 Prozent) der rund 2.000 Befragten gaben an, ihre Glaubensrichtung bis zum 30. Geburtstag geändert zu haben. Jenseits des 40. Lebensjahrs war das nur bei fünf Prozent der Fall.

Zwölf Prozent wenden sich vom Christentum ab

Am häufigsten war die Abkehr vom Christentum. Zwölf Prozent der Erwachsenen kehrten ihrem Glauben an Jesus den Rücken und wurden Atheisten, ungläubig und Anhänger einer anderen Religion. Dem christlichen Glauben wandten sich etwa drei Prozent zu. Sieben Prozent wechselten von einer christlichen Konfession zu einer anderen, also etwa vom Protestantismus zum Katholizismus oder umgekehrt. Hauptgründe für die Abkehr vom Christentum waren neue religiöse Einsichten, Enttäuschungen mit Christen oder Gemeinden oder Opposition zur Kirchenmoral, etwa zu Fragen der Homosexualität, Abtreibung oder Geburtenkontrolle. Auslöser für eine Hinkehr zum christlichen Glauben waren Lebenskrisen, eine andere Lebenseinstellung oder eine neue Sicht von Jesus und der Bibel.