Quelle: idea.de
Alsfeld (idea) – Christen sollten täglich mindestens 15 Minuten lang in der Bibel lesen. Dann sind sie dafür gerüstet, ihren Glauben im Alltag zu leben. Das hat der Leiter der evangelistischen Aktion ProChrist, Pfarrer Ulrich Parzany (Kassel), geraten.Es reiche nicht aus, täglich nur die im Andachtsbuch Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine angegebenen Bibelworte zu lesen, sagte er den 780 Teilnehmern eines Jugend- und Gemeinschaftstages am 29. August in Alsfeld. Veranstalter war der Evangelische Gemeinschaftsverband Hessen-Nassau. Man müsse die Texte im Zusammenhang lesen, sonst bestehe die Gefahr, einzelne Bibelstellen misszuverstehen, so Parzany. Seine größte Sorge sei, „dass auch gläubige Christen heute nicht mehr regelmäßig die Bibel lesen“. Die Stille vor Gott müsse so selbstverständlich sein wie das Zähneputzen. Kritik übte der 69-Jährige an der Anschauung, es reiche aus, das Neue Testament zu lesen. Wer das Alte Testament nicht lese, könne Jesus Christus nicht verstehen.
Religionen haben nicht alle denselben Gott
Parzany widersprach ferner der Auffassung, dass alle Religionen letztlich denselben Gott hätten. Wer so argumentiere, nehme die Religionen nicht ernst und habe sich vermutlich nie mit ihnen beschäftigt. Im Buddhismus gebe es gar keinen Gott, im Hinduismus mehr als 30 Millionen Götter, und im Islam sei die christliche Auffassung, dass Jesus Gottes Sohn sei, Gotteslästerung. Auch in einer von Toleranz geprägten Gesellschaft könnten Christen deshalb auf die Wahrheit nicht verzichten, sagte Parzany. Sie dürften nicht verleugnen, dass Jesus Christus der Retter aller Menschen sei. Das Treffen stand unter dem Motto „Herzhaft glauben“. Wie Verbandsinspektor Norbert Held (Neukirchen/Knüll) gegenüber idea sagte, sollte die Konferenz Mitglieder und Freunde motivieren, ihr Christsein im Alltag beherzt zu leben. Vordringlich sei, stärker missionarisch tätig zu sein. Zum Evangelischen Gemeinschaftsverband Hessen-Nassau gehören rund 3.000 Mitglieder und regelmäßige Besucher in 140 Orten.