25. Mai 2022

Tausende gedenken der Loveparade-Opfer

Quelle: idea.de

Präses Schneider: Der Tod hat nicht das letzte Wort. Foto: EKiR

Duisburg (idea) – Mit einem ökumenischen Gottesdienst haben tausende Menschen am 31. Juli Abschied von den Opfern des Loveparade-Unglücks genommen. Bei einer Massenpanik vor einer Woche waren 16 Menschen ums Leben gekommen; fünf weitere starben später im Krankenhaus an ihren schweren Verletzungen.
 

Der EKD-Ratsvorsitzende und Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Nikolaus Schneider (Düsseldorf), sagte in seiner Predigt in der Duisburger Salvatorkirche, die Loveparade sei zum Totentanz geworden. Zwar gebe der Glaube keine eindeutigen Antworten darauf, warum dieses Unglück passieren musste. Allerdings habe der Tod nicht das letzte Wort. „Jesu Kreuz und Auferstehung versprechen: Das Leben, das Gott uns schenkt, ist stärker als der Tod.“ Der irdische Tod eröffne gleichzeitig das Tor zu einem neuen Leben in Gottes Reich. „Der Totentanz wandelt sich zu einem großen Fest unzerstörbaren Lebens. Der katholische Bischof Franz-Josef Overbeck (Essen) sagte, Gott könne auch das Leid dieser Stunden heilen. Die Liebe Gottes verbinde die Menschen auch über den Tod hinaus und trage durch die Schrecken dieser Tage.

Kraft verspricht Angehörigen unbürokratische Hilfe

An dem Gottesdienst nahmen auch zahlreiche Politiker wie Bundespräsident Christian Wulff, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundestagspräsident Norbert Lammert (beide CDU) sowie Außenminister Guido Westerwelle (FDP) und die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) teil. Die Feier wurde parallel in ein Fußballstadion sowie zwölf Kirchengemeinden auf Großbildleinwände übertragen. Im Anschluss an den Gottesdienst richtete Kraft eine kurze Ansprache an die Trauergemeinde, in der sie eine lückenlose Aufklärung des Unglücks versprach. Mit sichtlich bewegter Stimme sagte sie den Angehörigen unbürokratische Hilfe zu. „Wir stehen an ihrer Seite.“ Krafts Sohn Jan hatte selbst die Loveparade besucht, war jedoch nicht direkt von dem Unglück betroffen.