18. Mai 2022

Russischer Patriarch: „Sündige Elemente“ im Protestantismus

Quelle: idea.de

Schwere Bedenken wegen Frauenordination und Haltung zur Homosexualität. Foto: wikipedia

Moskau (idea) – Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. (Moskau) hält die liberale Haltung vieler protestantischer Kirchen zur Homosexualität für „sehr gefährlich“.
 

Hier hielten „sündige Elemente“ Einzug, sagte er in einem Interview für ukrainische Fernsehsender. Er besucht die Ukraine vom 20. bis 28. Juli. Gleichzeitig kritisierte Kyrill die in vielen evangelischen Kirchen praktizierte Frauenordination. Auf großen Unmut in der Russisch-Orthodoxen Kirche war im vorigen Jahr die Wahl der hannoverschen Landesbischöfin Margot Käßmann zur EKD-Ratsvorsitzenden gestoßen. Hohe russisch-orthodoxe Kirchenführer hatte mit dem Abbruch der Beziehungen zur EKD gedoht. Nach Käßmanns Rücktritt Ende Februar hieß es, man werde den Dialog mit der EKD nach der Wahl eines neuen Ratsvorsitzenden fortsetzen. Diese findet während der EKD-Synode im November statt.

Lob für Papst Benedikt

Lobende Worte fand der Moskauer Patriarch für Papst Benedikt XVI. Dessen Haltung in moralischen Fragen gebe „Anlass zu Optimismus“, so Kyrill. Die „völlige Übereinstimmung“ der katholischen und orthodoxen Kirche in vielen gesellschaftlichen und moralischen Themen ermögliche es, sich gemeinsam für christliche Werte stark zu machen. Dem österreichischen Informationsdienst kath.net (Linz) zufolge bedauerte Kyrill, dass es auch in der katholischen Kirche seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verstärkt liberale Tendenzen gebe. So werde der Papst von liberalen Theologen und westlichen Medien immer wieder kritisiert. Dafür habe man in der Orthodoxie kein Verständnis.