24. Oktober 2021

Geistliche büßen stark an Vertrauen ein

Quelle: idea.de

In Deutschland belegen Geistliche unter 20 Berufsgruppen nur Rang 15. Foto: medio.tv/Schauderna

Nürnberg (idea) – Geistliche haben als Folge des Missbrauchsskandals in Deutschland drastisch an Vertrauen verloren. Im Ausland ist das Ansehen der Kirchenvertreter weniger stark gesunken.
 

Das zeigen die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage der „GfK Custom Research“ (Gesellschaft für Konsumforschung/Nürnberg) in 19 – vorwiegend europäischen – Ländern. Während im vorigen Jahr noch 72 Prozent der Deutschen den Seelsorgern vertrauten, ist der Anteil auf 55 Prozent gesunken. Damit rangieren Pfarrer unter 20 Berufsgruppen auf Platz 15 – und damit noch hinter Bankern (57 Prozent) und Beamten (56 Prozent). Das meiste Vertrauen genießen Feuerwehrleute (97 Prozent), Ärzte (87 Prozent), Polizisten (86 Prozent), Lehrer (85 Prozent) und Postangestellte (84 Prozent). Am Ende rangieren Journalisten (42 Prozent), Werbefachleute (33 Prozent), Manager (17 Prozent) und Politiker (14 Prozent). Im internationalen Durchschnitt vertrauen 58 Prozent der Bürger den Geistlichen; im vergangenen Jahr waren es noch zwei Drittel. Damit rangieren Kirchenvertreter jetzt auf Rang 11. Als am vertrauenswürdigsten gelten sie in Rumänien (86 Prozent). In Frankreich bringt ihnen nur jeder dritte Bürger Vertrauen entgegen. Auch auf internationaler Ebene erhalten Feuerwehrleute die beste Beurteilung: Ihnen vertrauen 94 Prozent der Bürger. Danach folgen Lehrer und Ärzte (jeweils 84 Prozent), Postangestellte (82 Prozent) und das Militär (81 Prozent). Am wenigsten halten die Europäer von Marketingfachleuten (33 Prozent), Managern (31 Prozent), Werbeexperten (29 Prozent) und Politikern (14 Prozent). Den besten Wert bei den politisch Verantwortlichen haben diejenigen in den Niederlanden (32 Prozent). Von den Italienern haben nur sieben Prozent Zutrauen zu ihren Politikern. Für den GfK-Vertrauensindex wurden im Februar und März 18.800 Personen in 15 europäischen Ländern sowie in den USA, Brasilien, Kolumbien und Indien befragt.