24. Oktober 2021

Europarat: Angriff von links auf den Begriff „Mutter“

Quelle: idea.de

Schweizerische Sozialistin und Feministin Doris Stump

Brüssel (idea) – Für Wirbel sorgt eine im Europarat diskutierte Beschlussvorlage. In ihr wird gefordert, sexuelle Klischees in den Medien abzubauen. Dazu zählt nach Ansicht der schweizerischen Sozialistin und Feministin Doris Stump der Begriff „Mutter“.
 

Frauen seien in den Medien entweder unterrepräsentiert, „oder sie werden häufig in Rollen dargestellt, welche ihnen die Gesellschaft traditionellerweise zuschreibt, als passive und minderwertige Wesen, Mütter oder Sexualobjekte“, heißt es in dem Dokument, das Stump vor kurzem dem Europarat vorstellte. Zu der Organisation gehören 47 Staaten. Stump plädiert dafür, in Europa Kampagnen zu fördern, die den „sexistischen Rollenbildern“ entgegentreten.

Kritiker sprechen von „Irrsinn“

Die Vorsitzende des Vereins „Frau 2000plus“ – er setzt sich für ein christliches Frauenbild ein –, die Journalistin Birgit Kelle (Bergheim bei Köln), übte scharfe Kritik an der Vorlage. Sie sprach von „Irrsinn“, der Stück für Stück gesetzlich verankert werde. Als Beispiel nannte sie die schweizerische Hauptstadt Bern, wo in der offiziellen Sprachregelung die Begriffe „Mutter“ und „Vater“ durch „Elter 1“ und „Elter 2“ ersetzt wurden. Auch die Bezeichnung „Fußgängerüberweg“ sei dort abgeschafft worden, weil sie Fußgängerinnen diskriminiere. „Wenn wir zulassen, dass uns Bürokraten vorschreiben, wie wir zu sprechen haben, dann lassen wir zu, dass sie unser Denken steuern“, so Kelle in der Internetzeitung „Freie Welt“. Der Katholische Familienverband Österreich bezeichnete die Vorlage als „Farce“ und „peinliche Skurrilität“. Die „Entsorgung“ des Begriffs Mutter verfestige die Diskriminierung von Müttern gegenüber kinderlosen Frauen und Männern.

2008 ein ähnlicher Vorstoß

Bereits 2008 gab es einen ähnlichen Vorstoß. Damals forderte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Vereinigten Europäischen Linken/Nordische Grüne Linke im Europaparlament, Eva-Britt Svensson, geschlechterspezifische Werbebotschaften zu verbannen. Dazu zählten beispielsweise Bilder spülender Hausfrauen. Der Vorschlag stieß bei Vertretern der Werbewirtschaft auf Kritik. So erklärte der Geschäftsführer der Werbeagentur „Buttgereit und Heidenreich“, Wolfram Heidenreich (Haltern am See/Münsterland), die Werbung bediene sich „nicht zufällig sogenannter ,tradierter Rollenbilder’, sondern nur deshalb, weil sich Menschen darin wiederfinden und angesprochen fühlen“. Die Agentur betreut christliche Organisationen und Projekte wie ProChrist, ERF Medien (früher: Evangeliums-Rundfunk), „Brot für die Welt“ und Wirtschaftsunternehmen.