von Thomas Schneider
„Damit ihr Hoffnung habt.“ war das Leitwort für das große konfessionsübergreifende Kirchentreffen, abgeleitet aus dem 1. Petrusbrief (Kapitel 1, Vers 21).
Aber Hoffnung auf was? Auf die Vertiefung des interreligiösen Dialoges? Dass recht bald Katholiken und Protestanten gemeinsam an einem Tisch Abendmahl feiern? Oder Hoffnung auf das Ende der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise und das Ende der weltweiten Armut? Hoffnung auf Einheit, weil doch alle religiösen Menschen an denselben Gott glauben? Hoffen darauf, dass Leitfiguren wie Margot Käßmann die Kirche aus ihrer Verlorenheit retten? Hoffen, dass bald keiner mehr von der Tötung ungeborener Kinder spricht? Hoffnung auf mehr sexuelle und homosexuelle Freizügigkeit und auf ein baldiges Adoptionsrecht für Schwule und Lesben? Hoffnung darauf, dass sich die Kirche vom Alleinvertretungsanspruch in Jesus Christus endlich verabschiedet?
Im ersten Kapitel des 1. Petrusbriefes, Vers 21, steht:
„die ihr durch ihn glaubt an Gott, der ihn auferweckt hat von den Toten und ihm die Herrlichkeit gegeben, damit ihr Glauben und Hoffnung zu Gott habt.“
Dr. Gerhard Maier schreibt dazu in seinem Kommentar: Also wird erst durch Jesus Christus Glaube an Gott möglich. Der Gottessohn führt uns zu Gott, zeigt uns den Vater und dessen Liebe zu uns dadurch, dass Gott seinen eigenen Sohn ans Kreuz gibt. Luther hat das so gesagt: „Das hat er alles uns getan, sein groß Lieb zu zeigen an“. Christus ist Ziel und Ursprung unseres Lebens. Wer durch Jesus Christus zum Glauben kommt, der glaubt an den, der ihn in freier Heilstat von den Toten auferweckt und in seiner Allmacht bestätigt hat. Die Auferstehung Jesu Christi ist der Beginn der neuen Schöpfung. Und nur allein deshalb, weil Gott durch Leiden, Sterben und Auferstehung seines Sohnes den Tod siegreich überwunden hat, kann ein Mensch überhaupt Hoffnung haben. Allein durch Christus vertrauen wir Gott als unserem Vater und leben in Gewissheit und Hoffnung, dass er uns verherrlichen wird.
Diese Hoffnung ist eine andere, nicht von Kirchen deklariert.
Wer an Jesus Christus glaubt und daran, dass er allein der Weg, die Wahrheit und das Leben ist, der kann nicht auf etwas hoffen, das gegen ihn und sein Wort gerichtet ist. Davon gab es zum Ökumenischen Kirchentag genug, Hoffnungsvolles hingegen nur wenig. Es war eben auch nur ein „Kirchentag“ und kein Christusfest.