2. Dezember 2021

„Der liebe Gott hat es gut mit mir gemeint“

Deutschlandflagge mit Bundesadler

Ein Kommentar von Thomas Schneider
 

Was für ein Mann. Ein Mann der deutschen Geschichte. Die Wiedervereinigung immer fest im Blick. Gemeinsam mit den Köpfen verfeindeter Weltmächte hat er sie geschaffen. Ohne Blutvergießen. Ein Wunder!

Ein Mann im Rollstuhl. 80 Jahre. Mit Tränen in den Augen. Ergriffen. Stolz. Betroffen. Er war, ist und bleibt der Kanzler der deutschen Wiedervereinigung: Helmut Kohl.

Gegen ihn wurde gekämpft. Mit ihm wurde gestritten. Viele haben ihm das politische Aus gewünscht. Seine Antwort: Standhaftigkeit. Immer im festen Vertrauen auf Gott: „Der liebe Gott hat es gut mit mir gemeint“. Aus seinem Munde zum 80.

Europa? Sein Wille! Richtig? Es bleiben begründete Zweifel. Was kommt nach Griechenland? Stehen sie schon Schlange? Werden die Deutschen bluten? Die nächste Finanz- und Wirtschaftskrise bahnt sich an. Wer hat daran Schuld? Helmut Kohl? Die nimmersatten Banken? Oder beide?

Sie war sein Ziehkind: Angela. Nicht immer mit Helmut ein Herz und eine Seele. Er hat sie auf die oberste Treppe der politischen Bühne geführt. Jetzt sitzt er unten im Rollstuhl. Er hört ihr zu. Oben steht seine Kanzlerin. Würdigung seiner Verdienste um die Einheit. Aber auch Anerkennung für seine menschlichen Qualitäten.

Altkanzler Kohl. Nicht mehr der alte Kämpfer. Eher nachdenklich. Wie lange wird ihn Gott in Deutschland gebrauchen? Eines Tages wird er gehen. Für immer. Mein Wunsch für den Kanzler der Einheit: Einmal bei dem sein zu können, der Herr über Himmel und Erde ist.