28. Oktober 2021

Kritik an britischen Experimenten mit Embryonen

Quelle: idea.de

Dr. Peter Liese: Wissenschaftler ebnen Weg zum geklonten Baby.

Brüssel (idea) – Scharfe Kritik an Experimenten mit menschlichen Embryonen hat der gesundheitspolitische Sprecher der christdemokratischen Fraktion EVP im Europaparlament, Peter Liese, geübt.
 

Wissenschaftler der Universität Newcastle (England) hatten erstmals Embryonen gezeugt, die das Erbgut von drei statt zwei Menschen in sich tragen. Nach Ansicht von Liese ebnet dies den Weg zum geklonten Baby. Dasselbe Verfahren sei auch bei dem Klonschaf Dolly angewandt worden. „Die britischen Experimente sind daher praktisch gleichzusetzen mit der Übertragung der Dolly-Methode auf den Menschen.“ Dabei wurde eine befruchtete Eizelle – also ein Embryo – entkernt und die Zellkerne dann in eine andere menschliche Eizelle eingebracht. Der entstandene Embryo trägt somit das Erbgut von zwei Müttern und einem Vater. Mit dem Verfahren will man Erbkrankheiten ausschließen. Laut Liese werden bei den Experimenten Embryonen zerstört. Zudem wären tausende von Eizellspenden nötig, wenn man die Technik im großen Stil einführen würde. Schon jetzt zahlten britische Fortpflanzungskliniken Geld für Eizellspenden etwa aus Rumänien. Die Entnahme der Eizellen sei für die Frauen mit einem hohen gesundheitlichen Risiko verbunden. Liese: „Der Wunsch nach einem genetisch eigenen, gesunden Kind ist sehr verständlich. (…) Ich halte es aber für falsch, wenn jede Manipulation am menschlichen Leben dadurch hoffähig wird.“ Kritik kam auch vom Behindertenbeauftragten der Bundesregierung, Hubert Hüppe (CDU). Er könne keinen therapeutischen Ansatz in dem Experiment erkennen. „Eine mögliche Anwendung des Verfahrens verbietet schon das EU-Recht, weil es sich dabei um einen Kerntransfer handelt. Es bleibt immer ein Klonverfahren, das auch ethisch abzulehnen ist“, sagte Hüppe gegenüber Welt Online.