Quelle: idea.de
Darmstadt (idea) – Maßnahmen gegen sexuellen Missbrauch hat die Leitung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) in Darmstadt beschlossen. So sollen alle Ausbildungsgänge darauf hin überprüft werden, ob die Problematik dort umfassend genug vermittelt wird.Außerdem wurde ein weiterer Ansprechpartner für Betroffene benannt: der Pfarrer und Psychotherapeut Wolfgang Kinzinger (Friedberg). Als Ansprechpartnerin fungiert bereits die Juristin Maren Cirkel (Darmstadt). Beim Evangelischen Zentrum für Beratung und Therapie in Frankfurt können Betroffene professionelle Soforthilfe ohne Wartezeiten erhalten. Zugleich bietet die Kirchenleitung Opfern sexueller Übergriffe an, die Kosten für Therapien und Rechtshilfe unbürokratisch zu erstatten. Als Maßnahme zur Vorbeugung gegen sexuellen Missbrauch gab sie den Auftrag, eine Kontaktstelle für Täter oder solche einzurichten, die fürchten es zu werden.
Sexuelle Belästigung wird nicht geduldet
Die EKHN hat nach eigenen Angaben in diesem Jahr zwei Strafanzeigen wegen Missbrauchsvorwürfen gestellt und ermittelt gegen zwei weitere Personen. Die Kirche schaltet bei einem Verdacht auf sexuellen Missbrauch grundsätzlich die Staatsanwaltschaft ein. Auch sexuelle Belästigung, die nach staatlichem Recht nicht strafbewehrt ist, werde nicht geduldet, heißt es. In einem solchen Fall drohten disziplinarrechtliche Konsequenzen bis hin zur Entlassung aus dem Dienst.