6. Dezember 2021

Käßmann geht vorübergehend in die USA

Quelle: idea.de

Die ehemalige EKD-Ratsvorsitzende, Landesbischöfin a.D. Margot Käßmann: Einladung als Gastdozentin an der Emory-Universität. Foto: Monika Lawrenz/LVH

Hannover/Atlanta (idea) – Die ehemalige EKD-Ratsvorsitzende, Landesbischöfin a.D. Margot Käßmann (Hannover), geht vorübergehend in die USA. Von August bis Dezember wird sie als Gastdozentin an der Emory-Universität in Atlanta (Bundesstaat Georgia) tätig sein.
 

Dazu hat die 51-Jährige eine Einladung erhalten. Unter anderem wird dort in dieser Zeit auch das Oberhaupt des tibetischen Buddhismus, der Dalai Lama, lehren. Frau Käßmann hatte am 24. Februar als Konsequenz aus einer Autofahrt unter Alkoholeinfluss ihre Ämter an der Spitze der EKD und der hannoverschen Landeskirche niedergelegt und eine Auszeit genommen. Sie bleibt hannoversche Pastorin und wird erstmals wieder am 30. Mai in der Marktkirche von Hannover predigen. Zuvor tritt sie bereits in mehreren Veranstaltungen des Ökumenischen Kirchentags auf, der vom 12. bis 16. Mai in München stattfindet.

Coca-Cola-Gründer baut methodistische Universität

Mit den USA verbindet die geschiedene Mutter von vier Töchtern wegweisende Erinnerungen. Bei einem Schüleraustausch als 16-Jährige beeindruckte sie der baptistische Bürgerrechtler Martin Luther King (1929-1968) so sehr, dass sie sich vornahm, Theologie zu studieren. King wurde in Atlanta geboren und nach seiner Ermordung am 4. April 1968 in Memphis (Bundesstaat Tennessee) auch beerdigt. Im Jahr 2002 hielt Käßmann einen Gottesdienst als Abschluss einer Studientagung zu Martin Luther King in Atlanta. Die Emory-Universität mit heute annähernd 13.000 Studierenden geht auf eine Gründung der Methodistischen Episkopalen Kirche im Jahr 1836 zurück. Anfang des 20. Jahrhunderts investierte der Gründer des Unternehmens Coca Cola, Asa Candler (1851-1929) Millionen Dollar in das College. Candlers Bruder Warren Candler (1857-1941) war Bischof der methodistischen Kirche.