6. Dezember 2021

Christlicher Fußballtrainer nun ohne Job

Quelle: idea.de

Abstiegsbedrohter VfL Bochum feuert Heiko Herrlich. Foto: Wikipedia/Tomas Caspers

Bochum (idea) – Ein engagierter Christ und Fußballtrainer steht ohne Job da: Am 29. April wurde Heiko Herrlich vom Bundesligisten VfL Bochum entlassen. Als Grund gab der Klub die sportliche Talfahrt der vergangenen Wochen an.
 

Die Bochumer hatten in den letzten zehn Spielen nicht gewinnen können und sind mit 28 Punkten auf Platz 16 akut vom Abstieg bedroht. Bis zum Saisonende soll der ehemalige Bochumer Spieler Dariusz Wosz die Mannschaft betreuen. Das Team muss am 1. Mai beim Tabellenführer Bayern München antreten. Am letzten Spieltag der Saison geht es am 8. Mai gegen Hannover 96. Herrlich war Ende Oktober von dem Ruhrpott-Klub angeheuert worden, nachdem Vorgänger Marcel Koller nach dem schlechten Saisonstart entlassen worden war. Der 38 Jahre alte Herrlich absolvierte von 1989 bis 2004 258 Spiele in der Bundesliga. Für Bayer 04 Leverkusen, Borussia Mönchengladbach und Borussia Dortmund erzielte der Stürmer 76 Tore. Fünfmal trug er das Trikot der Nationalmannschaft.

Bibelkreis gegründet

Als Spieler bei Bayer 04 Leverkusen gründete Herrlich gemeinsam mit dem Brasilianer Jorginho einen Bibelkreis. Einen Einschnitt in seinem Leben erlebte der gebürtige Mannheimer im Jahr 2000, als bei ihm ein Gehirntumor entdeckt wurde. Dank einer Strahlentherapie konnte der Tumor besiegt werden. Damals erklärte er vor Journalisten: „Ich danke vor allem Gott, der mir geholfen hat, die schwere Krankheit zu besiegen.“ Sein Glaube habe ihm geholfen. „Natürlich habe ich Angst gehabt, aber im Gebet habe ich immer Ruhe und inneren Frieden gefunden.“ 2001 feierte Herrlich in Dortmund seine Rückkehr, beendete aber drei Jahre später aufgrund von Verletzungen seine Karriere. 2005 übernahm er als Trainer zunächst die A-Jugend in Dortmund. Ab 2007 trainierte er beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) die Auswahl der U17-Junioren, seit August 2008 die U19-Junioren. Derzeit besucht er mit seiner Familie eine katholische Gemeinde.