27. Januar 2022

Somalia: Islamische Extremisten ermorden Christen

Quelle: idea.de

Leiche eines Gemeindeleiters wird Hunden zum Fraß vorgeworfen.

Mogadischu (idea) – In Somalia ist erneut ein Christ von muslimischen Extremisten erschossen worden. Madobe Abdi wurde am 15. März in der Ortschaft Mahaday umgebracht, wie der Informationsdienst Compass Direct jetzt berichtet.
 

Am 2. März war er nur knapp einem Anschlag der radikal-islamischen Al-Shabab-Miliz entronnen. Anders als bei früheren Mordopfern handelt es sich bei Abdi nicht um einen Konvertiten vom Islam. Er war als Waise in einer christlichen Familie aufgewachsen und leitete eine Untergrundgemeinde. Die Miliz ließ es laut Beobachtern nicht zu, dass sein Leichnam beerdigt wurde; vielmehr wurde er als abschreckendes Beispiel den Hunden zum Fraß überlassen. Muslimische Extremisten sind laut Compass Direct für mindestens 15 Morde an Christen im vorigen Jahr verantwortlich. In diesem Jahr wurden bereits zwei Leiter von Untergrundgemeinden umgebracht. Die Shabab-Miliz steht mit dem Terrornetz El Kaida in Verbindung. Sie will das Land am Horn von Afrika von Christen „säubern“ und strebt danach, das islamische Religionsgesetz, die Scharia, in Mogadischu und in den von ihr kontrollierten Gebieten durchzusetzen. In den vergangenen drei Jahren hat Al Shabab mehr als 18.000 Zivilisten getötet; eine Million Menschen mussten fliehen.

Haus eines Christen abgefackelt

Die Miliz kämpft gegen die Übergangsregierung von Präsident Sharif Scheich Ahmed. Doch laut Compass Direct will auch dieser eine Form der Scharia einführen, die die Todesstrafe für „Abtrünnige“ vom Islam vorsieht. Der Scheich leitete früher auch die Union Islamischer Richter. Mitglieder der Bewegung plünderten am 17. Februar das Haus eines Christen im Stadtteil Hamawien am Rande von Mogadischu und steckten es danach in Brand. Die Muslim-Extremisten hatten erfahren, dass sich in dem Gebäude eine Bibel und christliche Traktate befanden. Weniger als ein Prozent der 8,7 Millionen Einwohner Somalias sind Christen, die übrigen meist Muslime.