Quelle: idea.de
Burgstädt (idea) – Die jüngsten Vorfälle in beiden großen Kirchen haben deren Image nachhaltig beschädigt. Diese Ansicht vertrat der Theologe und Autor Uwe Heimowski (Gera) beim Unternehmerforum „made in Sachsen“, das vom 5. bis 7. März in Burgstädt bei Chemnitz stattfand.
Er verwies auf die Verdachtsfälle sexuellen Missbrauchs an Kindern in der katholischen Kirche und die Trunkenheitsfahrt der inzwischen zurückgetretenen EKD-Ratsvorsitzenden Margot Käßmann (Hannover). „Was wir jetzt brauchen, sind glaubwürdige Christen“, sagte Heimowski. Deshalb verdiene Käßmanns Rücktritt Respekt. Als Maßstab zur Orientierung für das persönliche Leben als auch für das gesellschaftliche Miteinander empfahl der Theologe die Zehn Gebote. Christen sollten diese in der öffentlichen Wertedebatte stärker betonen.
Was würde Jesus tun?
Der Inhaber einer Großbäckerei, Karl-Dietmar Plentz (Schwante/Brandenburg), sagte, Unternehmertum und Christsein passten sehr gut zusammen, da man in beiden Bereichen Verantwortung für Menschen trage und sein Tun vor Gott verantworten müsse. Bei wichtigen Entscheidungen sollten sich Chefs auch fragen, was Jesus in dieser Situation tun würde. So könne es bei Personalentscheidungen mitunter richtig sein, Gnade vor Recht ergehen zu lassen, wenn ein Mitarbeiter, der einen Fehler gemacht habe, Einsicht zeige. Plentz beschäftigt 90 Mitarbeiter in fünf Filialen. Als Erfolgsrezept empfahl der Bäckermeister den Teilnehmern, sich durch besondere Aktionen und Dienstleistungen von anderen Firmen abzuheben: „Wenn ehrliche Leidenschaft hinter Ihrer Arbeit steht, kann das zum Erfolg führen.“
Gebete ersetzen Ziele nicht
Der Unternehmensberater André Buschbeck (Marburg) ermutigte Unternehmer, Firmenziele klar zu definieren. Besonders christliche Unternehmer meinten hin und wieder, Gott führe das Unternehmen schon: „Doch Gebete und ein fester Glaube ersetzen klare Ziele nicht.“ Wer keine Ziele habe, agiere planlos. Das koste nicht nur Zeit, sondern auch Kunden und damit Erfolg. Dieser beginne mit der Organisation am Arbeitsplatz. Wer mangels Ordnung pro Stunde neun Minuten etwas suche, verbringe damit jede Woche sechs Stunden; im Monat seien das drei und pro Jahr sogar 30 Tage, rechnete Buschbeck vor. Er regte Tages- und Wochenziele an, an die sich alle Mitarbeiter des Unternehmens halten sollten. Das spare Zeit und Kraft.
Einen Gang zurückschalten
Die Ärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, Christa Maria Steinberg (Limbach-Oberfrohna), warnte vor zu viel Stress. Besonders Unternehmer stünden in der Gefahr, auszubrennen oder an Depressionen zu erkranken. Auch Christen sollten Anzeichen für überhöhten Stress wie Bauch- oder Rückenschmerzen, Herzrasen oder Schlaflosigkeit ernst nehmen und „einen Gang zurückschalten“. Das Forum für Jungunternehmer und Existenzgründer, das nach 2003, 2005, 2006 und 2008 zum fünften Mal stattfand, ist eine Initiative evangelischer Jugendverbände (CVJM und EC) und des Verbandes „Christen in der Wirtschaft“ (CiW). Unterstützt wird das Treffen von der Evangelischen Nachrichtenagentur idea.