Quelle: idea.de
Kiew (idea) – In Sorge um die Religionsfreiheit in der Ukraine sind christliche Beobachter nach den Präsidentschaftswahlen vom 7. Februar. Oppositionsführer Wiktor Janukowitsch setzte sich in der Stichwahl mit 49 Prozent der Stimmen gegen Ministerpräsidentin Julija Timoschenko (45,5 Prozent) durch.Obwohl die Wahl laut internationalen Beobachtern fair verlief, erwägt Timoschenko, das Ergebnis anzufechten. Während die Politikerin westlich orientiert ist, gilt Janukowitsch als russlandfreundlich. Sergej Rakhuba, Vizepräsident des in der Ukraine tätigen Missionswerks Russian Ministries (Russische Dienste/Wheaton bei Chicago), vertrat jetzt die Ansicht, dass Janukowitsch die Religionspolitik Russlands im Wesentlichen kopieren werde. Insbesondere Evangelikale müssten mit Einschränkungen rechnen. Rakhuba rief zum Gebet für unbegrenzte Religionsfreiheit in der Ukraine auf, damit sich das Gemeindewachstum fortsetzen könne. Wie er dem Informationsdienst Mission Network News (Grand Rapids/US-Bundesstaat Michigan) sagte, habe Janukowitsch erst Ende Januar eine Initiative für ein restriktiveres Religionsgesetz gestartet. Dagegen hätten Evangelikale ihren Einfluss geltend gemacht. Die Gesetzesinitiative sei vorläufig von der Tagesordnung des Parlaments genommen worden. Man sei aber besorgt, dass sie neu gestartet werde, wenn Janukowitsch Präsident werde. Russian Ministries ist vor allem mit Bildungsprogrammen in der Ukraine aktiv, die unter anderem Evangelikale zur Leitung der wachsenden Gemeinden befähigen sollen. Von den 46 Millionen Einwohnern der Ukraine gehören rund 60 Prozent der orthodoxen Kirche an, elf Prozent sind Katholiken, und drei Prozent zählen sich zu protestantischen Kirchen. Fast alle gehören evangelikalen Gemeinden an. Rund zwei Millionen Ukrainer sind Muslime.