3. Dezember 2021

Sonntag der verfolgten Christen: Solidarität sichtbar machen

Quelle: idea.de

Der Seminarleiter des Christlichen Gästezentrums Württemberg „Schönblick“, Kuno Kallnbach: Mehr als 2.600 Personen unterschreiben „Aufruf zur Religionsfreiheit“. Foto: PR

Schwäbisch Gmünd (idea) – Der „Tag der bedrängten und verfolgten Christen“, zu dem die EKD den Kirchensonntag Reminiscere (Gedenket) erklärt hat, sollte zu einem sichtbaren Zeichen der Solidarität mit den Leidenden werden.
 

Dafür setzt sich der Seminarleiter des Christlichen Gästezentrums Württemberg „Schönblick“ in Schwäbisch Gmünd, Kuno Kallnbach, ein. Das Zentrum hatte im November zusammen mit der Evangelischen Nachrichtenagentur idea (Wetzlar) und zehn christlichen Hilfswerken als Kooperationspartner den Kongress „Gedenket der Märtyrer – Christenverfolgung heute“ organisiert, bei dem ein „Aufruf zur Religionsfreiheit“ verabschiedet wurde. Laut Kallnbach brauchen die weltweit mehr als 100 Millionen Christen, an die in den Gottesdiensten am 28. Februar besonders erinnert werde, neben Fürbitte auch politische Unterstützung. Der „Schwäbisch Gmünder Aufruf“ appelliert an die Bundesregierung, sich verstärkt für die Einhaltung des universellen Menschenrechts auf Religionsfreiheit als Voraussetzung für ein konstruktives Zusammenleben der Kulturen zu engagieren. Die Situation vieler Christen würde sich entscheidend verbessern, wenn mehr Staaten das Recht auf Religionsfreiheit einschließlich des Rechts auf Religionswechsel anerkennen würden, heißt es in dem Aufruf. Er wurde bisher von mehr als 2.600 Personen unterschrieben.

Unterstützung durch Bundespolitiker

Wie Kallnbach idea mitteilte, haben auch mehrere Bundespolitiker Zustimmung signalisiert, darunter Innenminister Thomas de Maizière (CDU), Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel (FDP), der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder, und CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe. Auf den Aufruf weise auch die EKD in der Materialsammlung zum „Tag der bedrängten und verfolgten Christen“ hin. Kopien seien auf der Internetseite www.aufruf-religionsfreiheit.de/startseite.html“ erhältlich, so dass in allen Gottesdiensten weitere Unterschriften gesammelt werden könnten. Im Mittelpunkt der Gottesdienste am 28. Februar soll die Situation der christlichen Minderheit im Irak stehen. Nach Angaben des EKD-Kirchenamts in Hannover werden Christen in weiten Teilen des Landes aus ihren Häusern vertrieben sowie Kirchen und kirchliche Einrichtungen durch Extremisten und Kriminelle zerstört. Dadurch sei die Zahl der irakischen Christen in den letzten Jahren um 50 Prozent auf rund 600.000 zurückgegangen.