Quelle: idea.de
Amizmiz (idea) – Eine Razzia auf eine Bibelstunde hat die marokkanische Polizei durchgeführt. Dabei wurden ein US-Amerikaner und 18 Marokkaner festgenommen, darunter fünf Kleinkinder im Alter zwischen sechs Monaten und vier Jahren. Sie wurden 14 Stunden lang verhört.Unmittelbar danach wurde der US-Amerikaner abgeschoben. Außerdem beschlagnahmten die Sicherheitskräfte Bibeln, Liederbücher, zwei Computer, ein Handy und eine Kamera. Der Großeinsatz mit rund 60 Beamten ereignete sich nach Angaben des Informationsdienstes Compass Direct am 4. Februar in der Kleinstadt Amizmiz, etwa 55 Kilometer südlich von Marrakesch am Fuße des Atlasgebirges. Laut Augenzeugen gaben die Polizisten an, dass Justizminister Mohammed Naciri den Einsatz angeordnet habe. Der Grund: Ein ausländischer Missionar wolle den „evangelischen Glauben“ in dem überwiegend muslimischen nordafrikanischen Land ausbreiten. Vor allem unter Berbern in Marokko und dem benachbarten Algerien wächst die Zahl der Christen. In Marokko ist der Islam Staatsreligion. Von den rund 32 Millionen Einwohnern sind nach offiziellen Angaben 99 Prozent Muslime, davon 90 Prozent Sunniten. Ferner gibt es kleine Minderheiten von Christen und Juden.