Quelle: idea.de
London (idea) – Im juristischen Kampf gegen religiöse Benachteiligung am Arbeitsplatz hat die britische Christin Nadia Eweida erneut eine Niederlage einstecken müssen. Wenn nötig, will sie noch vor das Oberste Gericht Großbritanniens ziehen.Die 58-Jährige hat bisher in Prozessen durch drei Instanzen versucht, ihren Arbeitgeber, die Fluggesellschaft British Airways, wegen religiöser Diskriminierung verurteilen zu lassen – bisher vergeblich, denn das Revisionsgericht bestätigte am 12. Februar die früheren Urteile. Der Auslöser für den Rechtsstreit liegt mehr als drei Jahre zurück. Ende 2006 hatte sich Eweida geweigert, ihren Kreuzanhänger abzulegen, wenn sie Fluggäste abfertigte. Die Kleiderordnung von British Airways verbot es, ein solches religiöses Symbol in Uniform zu tragen. Für Eweida war das ein klarer Fall von religiöser Diskriminierung, zumal muslimische Frauen Kopftuch und Sikhs Turban tragen durften. Vier Monate lang wurde sie in unbezahlten Urlaub geschickt. Nach starkem Druck der Öffentlichkeit lenkte British Airways ein und erlaubte Angestellten, religiöse Symbole als Anstecker an die Uniform zu heften. Eweida gehört einer Pfingstgemeinde an. In ihrem Arbeitsprozess geht es auch darum, ob sie Anspruch auf Schadensersatz und Ausgleich für Verdienstausfälle hat. Sie verlangt umgerechnet 137.000 Euro. Unterstützt in ihrem Rechtsstreit wird sie unter anderem vom Unterhausabgeordneten ihres Wohnbezirks, dem Liberaldemokraten Vincent Cable. Lord Carey, früherer „Erzbischof von Canterbury“ und damit geistliches Oberhaupt der Anglikaner, würdigte Eweidas Kampf für das Kreuz. Ihre Standhaftigkeit sei „eine Inspiration für viele von uns“.