Quelle: ideaSpektrum Nr.3/2010, S. 15, „Kleine Kanzel“
Noch eine halbe Stunde, dann beginnt der Abendgottesdienst. In einer hinteren Kirchenbankreihe bemerke ich einen Touristen. Ich gehe zu ihm und lade ihn ein zu bleiben. Wir kommen ins Gespräch und ich frage: „Sind Sie Christ?“ Seine Antwort: „Ja.“ Er fügt hinzu, dass er es aber mit der Bibel nicht so genau nimmt. Kurze Zeit später deutet er noch an, dass ihn Sorgen belasten. Das glaube ich gerne.„Des Herrn Wort ist wahrhaftig
und was er zusagt,
das hält er gewiss.“
Psalm 33,4
Ich wäre doch dumm …
Wer es mit der Bibel nicht so genau nimmt, den belasten die Sorgen, denn er nimmt auch das nicht ernst, was Jesus uns darin verspricht. Jesus sagt: „Sorge dich nicht, ich sorge für dich.“ Ich wäre doch dumm, wenn ich es damit nicht genau nehmen würde. Warum soll ich mir Sorgen machen, wenn Jesus mir zusagt, dass ich das nicht tun muss – wenn er es mir geradezu verbietet. Natürlich, auch bei Christen fallen Sorgen mit der Tür ins Haus. Jesus sagt uns nicht zu, dass er die Firma vor dem Konkurs rettet. Jesus sagt uns nicht zu, dass wir nie den Job verlieren. Jesus sagt uns nicht zu, dass wir jedes Jahr das Geld für einen Sommerurlaub haben. Jesus sagt uns nicht, wie er für uns sorgen
wird. Jesus betont nicht wie, sondern dass er es tut. Aber das dürfen wir dann auch dankbar erwarten. Das darf uns genügen. Nicht wir müssen die ungebetenen „Gäste“ versorgen, sondern er sorgt sich darum. Das hat er zugesagt. Das hat er versprochen. Und bei seinen Versprechen hat sich Gott nicht versprochen.
Todkrank & glaubensgewiss
Mich hat es tief bewegt, als mir genau das ein todkranker Familienvater bestätigte. Ich möchte sein von der Krankheit gezeichnetes Gesicht nie vergessen, denn es hat vor Glaubensgewissheit gestrahlt: „Des Herrn Wort ist wahrhaftig und was er zusagt, das hält er gewiss.“ Und deshalb nehme ich es mit der Bibel sehr genau!
FRANK DÖHLER (Dresden),
Musiker und Evangelist
www.doehler-scheufler.de