25. Januar 2022

Nigeria: Entführter Bischof ist wieder frei

Quelle: idea.de

Der anglikanische Bischof Peter Imasuen ist wieder in Freiheit. Foto: PR

Benin Stadt (idea) – Im Süden Nigerias ist ein anglikanischer Bischof entführt und nach drei Tagen wieder freigelassen worden. Die Geiselnehmer hatten ein Lösegeld von umgerechnet 70.650 Euro gefordert. Ob es gezahlt wurde, ist nicht bekannt.
 

Die Regierung des Bundesstaates Edo und die Kirche hatten jegliche Geldforderung zurückgewiesen. Bischof Peter Imasuen wurde am 24. Januar in Benin Stadt von bewaffneten Männern verschleppt, als er vom Sonntagsgottesdienst nach Hause zurückkehrte. Am späten Abend des 27. Januar traf er nach Angaben nigerianischer Zeitungen unversehrt in seinem Haus ein. Er sei nicht misshandelt worden. Über die näheren Umstände der Entführung und die mutmaßlichen Täter ist bisher nichts bekannt. Es handele sich um eine Tat von Kriminellen, hieß es. Imasuen steht der Christlichen Vereinigung Nigerias (CAN) in Edo vor.

300 Tote bei Unruhen in Zentralnigeria

Die Entführung ereignete sich eine Woche nach blutigen Zusammenstößen zwischen Muslimen und Christen in der zentralnigerianischen Stadt Jos. Dabei kamen nach neuesten Angaben mindestens 300 Menschen ums Leben. Zahlreiche Leichen wurden der britischen Rundfunkanstalt BBC zufolge in Brunnen gefunden. Etwa 1.000 Personen wurden verletzt und 17.000 vertrieben. Die Polizei hat etwa 300 Tatverdächtige festgenommen. Einige sollen schon an Kämpfen zwischen Christen und Muslimen im November 2008 beteiligt gewesen sein. Dabei kamen ebenfalls mehr als 300 Menschen ums Leben. Das westafrikanische Nigeria hat 140 Millionen Einwohner und ist damit das bevölkerungsreichste Land Afrikas. Knapp 49 Prozent sind Christen, 45 Prozent Muslime und der Rest Anhänger von Naturreligionen.