Zur idea-Meldung „Freikirchliche Kritik am ‚Kampfbegriff Bibeltreue’“
Ein Kommentar von Thomas Schneider
Bibeltreue – Ein Kampfbegriff?
Und weil das noch nicht reicht, setzt der Professor für Neues Testament Andrè Heinze noch eins obendrauf: Anhänger bibeltreuer Theologie hätten die Bibeltreue „wie eine Art Kampfbegriff“ eingeführt. –
Habe ich da etwas falsch verstanden? War nicht gerade mangelnde Bibeltreue in den Volkskirchen Hauptursache für Abspaltung und Gründung von Freikirchen?
Die Bibel ist von Gott inspiriert
Heinze müsste doch wissen, dass das Problem der historischen Bibelkritik die unangemessenen (und der vermeintlichen Aufklärung der Menschen dienenden) Denkvoraussetzungen sind, mit der diese Zerpflückungsarbeit bis heute betrieben wird. Sie kommt zu wissenschaftlichen Aussagen, die nicht der Aussage der Bibel entsprechen. Denn die Bibel ist nach ihrem Selbstverständnis von Gott inspiriert, sein Wort an die Menschen und unfehlbar. Der Bibeltreue, also der Haltung, dass die Bibel die höchste und allem anderen übergeordnete Autorität ist, steht die historisch-kritische Auslegung entgegen. Keinem Menschen dieser Welt steht es zu, Gott und sein Wort zu kritisieren. Wer es dennoch tut, und sei es noch so wissenschaftlich übertüncht, steigt in das Boot der Gotteslästerer.
Dummes Theologengeschwätz
Der Appell des Elstaler Professors, den „Bibeltreuen“ nicht das Feld zu überlassen, richtet sich in erster Instanz gegen Gott. Muss ich mich nun auch im freikirchlichen Raum dafür entschuldigen, dass ich der Bibel von der Schöpfung bis zur Offenbarung des Johannes uneingeschränkt glaube? Dann ist es wohl besser, ich bleibe mit weinendem Herzen Landeskirchler. Schlimmeres kann mir da auch nicht widerfahren. Doch einen wertvollen Trost gibt es: Jesus Christus steht als Schöpfer, Retter und Richter dieser Welt erhaben über jedes dumme Theologengeschwätz.