24. Oktober 2021

Mission an der Haustür nicht Zeugen Jehovas überlassen

Quelle: idea.de

Der Chefredakteur der Wochenzeitung Rheinischer Merkur, Michael Rutz.

Selb (idea) – Die „Mission an der Haustür“ sollten Christen nicht den Zeugen Jehovas überlassen. Auch Katholiken und Protestanten sollten Nachbarn besuchen und für ihren Glauben werben.
 

Dafür plädierte der Chefredakteur der Wochenzeitung Rheinischer Merkur, Michael Rutz (Berlin), bei der „Plößberger Runde zu Fragen der Zeit“ am 31. Oktober in Selb-Plößberg (Oberfranken). Ohne eine Beteiligung aller Mitglieder werde es nicht zu einem neuen Aufschwung der Kirchen kommen. Immer mehr Menschen erwarteten, dass ihnen die Kirchen Antworten auf religiöse Fragen gäben. Laut Rutz gibt es Anzeichen für eine „Respiritualisierung“. Der lutherische Theologe Prof. Reinhard Slenczka (Erlangen) sagte, der kirchliche Verkündigungsauftrag umfasse die Verpflichtung zum öffentlichen Bekennen, dass es „einen Schöpfer aller Menschen, Erhalter aller Völker und Richter über Lebende und Tote“ gebe. Religion sei keine Privatsache. Wer Staat und Kirche völlig trennen wolle, sei nicht fortschrittlich oder emanzipiert, sondern verhindere, dass Christen ihre Verantwortung für die tragenden und verbindenden Grundlagen der Gesellschaft wahrnehmen. Der Pfarrer und Publizist Jürgen Henkel (Erkersreuth) forderte ebenfalls, dass christliche Überzeugungen unmissverständlich vertreten werden. Möglichkeiten bestünden im Religionsunterricht, an staatlichen theologischen Fakultäten, in der kirchlichen Bildungsarbeit sowie durch Medien. „Die Kirche hat die Geistzusage Christi und muss notfalls auch scharf widersprechen, etwa wenn Menschen von anderen in ihrer Würde als Gottebenbilder verletzt werden“, sagte Henkel. Die Veranstaltung der evangelischen Kirchengemeinde Erkersreuth/Selb-Plößberg im Europäischen Porzellanmuseum „Porzellanikon“ hatte das Thema „Kirche und Welt – Vom Öffentlichkeitsauftrag der Kirche und ihrer Verkündigung“.