20. Mai 2022

Viele Pastoren und Evangelisten verniedlichen Gott

Quelle: idea.de

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Rehe (idea) – Kritik an einer „Gottesverniedlichung“ in der Verkündigung der christlichen Botschaft hat der frühere Leiter des Amtes für Missionarische Dienste der Evangelischen Kirche von Westfalen, Pastor Klaus Jürgen Diehl (Wetter/Ruhr), geübt.

Daran beteiligten sich viele Pastoren – Evangelisten eingeschlossen, sagte er auf der Deutschen Evangelistenkonferenz, die vom 1. bis 4. Dezember in Rehe (Westerwald) tagt. Sie befasst sich mit dem Thema „Das Evangelium von Gericht und Gnade“.

Diehl fragte: „Wo werden dem Predigthörer heute noch ernste Worte über das Gericht Gottes mit seiner möglichen Konsequenz ewiger Verdammnis zugemutet?“ Die Botschaft von Gericht und Gnade werde weitgehend auf die Verkündigung eines grenzenlos verzeihenden, liebenden Gottes verkürzt. So mache man das Evangelium zum Wohlfühlangebot, das Menschen nicht mehr beunruhigt fragen lasse: „Was muss geschehen, dass ich mit meinem Leben nicht vor die Wand fahre, sondern das Ziel erreiche und von Gott angenommen werde?“

Zu der Verkürzung der Verkündigung auf eine „billige Gnade“ – wie sie schon der evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer (1906–1945) kritisiert habe – trage die evangelische Kirche maßgeblich bei. So seien biblische Gerichtstexte nach und nach aus dem Predigtplan ausgemerzt worden. Die zentrale Bibelstelle über das Weltgericht (Offenbarung 20,11-15) komme in der Reihe der regelmäßig zu predigenden Texte nicht mehr vor. [Weiterlesen]