26. Januar 2022

Muslim bekennt sich zu Anschlag

Quelle: idea.de

Foto: Salih Ucar/pixelio.de

Marseille (idea) – Ein französischer Muslim hat sich zu dem Anschlag auf das Jüdische Museum in Brüssel bekannt. Dabei waren am 24. Mai vier Menschen getötet worden, darunter ein israelisches Ehepaar aus Tel Aviv. Der Extremist aus dem nordfranzösischen Rubaix wurde am 30. Mai in Marseille verhaftet.

Laut der Pariser Staatsanwaltschaft hatte sich der 29 Jahre alte Mehdi Nemmouche über ein Jahr in Syrien aufgehalten und dort der islamistischen Terrorgruppe ISIS (Islamischer Staat in Syrien und im Irak) angeschlossen. Die Behörden stellten ein Video sicher, in dem sich Nemmouche zu der Tat bekannte. Zugleich bedauert er darin, dass die Aufzeichnung des Angriffs misslang. Der mutmaßliche Täter hat sich nach Angaben der französischen Behörden während mehrerer Gefängnisaufenthalte radikalisiert und ist in der Haft durch einen „extremistischen Bekehrungseifer“ aufgefallen.

Am 1. Juni führte die belgische Polizei in der Courtrai-Region (Westflandern), in der sich der Attentäter kurz vor seiner Tat aufgehalten haben soll, Razzien und Befragungen durch. Der belgische Bundesstaatsanwalt Frederic Van Leeuw (Brüssel) sprach von einer zunehmenden Gefahr, die von sogenannten „Rückkehrern“ aus dem syrischen Bürgerkrieg ausgehe: „Alle europäischen Länder sehen sich derzeit diesem Problem ausgesetzt.“ Die Tat am Vorabend der Europawahl hatte unter jüdischen Gemeinden weltweit Ängste vor einem wachsenden muslimischen Antisemitismus verstärkt. [Weiterlesen]