22. Januar 2022

Kontroverse um vermeintliche „Homoheiler“

Quelle: idea.de

Hamburg (idea) – Zwei Berichte im ARD-Fernsehmagazin Panorama und in der Wochenzeitung „Die Zeit“ (Hamburg) über angebliche Versuche evangelikaler Ärzte, einen Homosexuellen „umzupolen“ oder zu „heilen“, sind bei theologisch konservativen Christen auf Kritik gestoßen.

Der nach eigenen Angaben homosexuelle Journalist Christian Deker (Hamburg) gab sich als Hilfesuchender aus. Über seine Erfahrungen bei den Medizinern berichtete er in dem Panorama-Beitrag „Die Schwulenheiler“ und in der „Zeit“ unter der Schlagzeile „Wie mich zwei Ärzte von meinem Schwulsein heilen wollten“.

Während er in dem Wochenblatt die Namen der Ärzte nicht nennt, wird in dem Fernsehbeitrag deutlich, dass einer der Ärzte der Hamburger Internist Arne Elsen ist. Deker lernte Elsen bei einem Heilungsgottesdienst in der charismatischen freikirchlichen Gemeinde „Tübinger Offensive Stadtmission“ kennen. Elsen habe ihm versichert, dass er Homosexualität für veränderbar halte. Der Arzt habe ihm Öl auf die Stirn gerieben, für ihn gebetet und ihm den Tipp gegeben, „ab jetzt alle zehn Minuten zu Gott zu beten“. Später besucht Deker den Internisten in seiner Hamburger Praxis, wo dieser versucht habe, ihm den „Geist der Homosexualität“ auszutreiben.

Deker gab sich gegenüber Elsen als Privatpatient aus und bekam von ihm eine Rechnung über 40,22 Euro für die „Erörterung einer lebensverändernden Erkrankung“. Ein Arzt in Dresden, den Deker bei seinen Recherchen ebenfalls besuchte, habe für die erste Behandlung einer psychischen Störung eine Rechung über 92,50 Euro geschickt. Dieser Arzt, dessen Name nicht genannt wird, gilt nach Dekers Angaben „in bibeltreuen Kreisen offenbar als [Weiterlesen]