25. Januar 2022

ZDF-Sendung: Wieviel Islam braucht Deutschland?

Quelle: idea.de

Die Publizisten Necla Kelek. Screenshot: ZDF

„Feiertage, Beschneidung, Religionsunterricht – wieviel Islam braucht Deutschland?“ Über diese Frage diskutierten die Publizisten Necla Kelek (Foto) und Michel Friedman in der ZDF-Sendung „Peter Hahne“. Kelek warnte vor zu viel Naivität im Umgang mit den Muslimen, denn für viele gehörten Glaube und Politik seit jeher zusammen.

Berlin (idea) – „Feiertage, Beschneidung, Religionsunterricht – wieviel Islam braucht Deutschland?“ Über diese Frage diskutierten die Publizisten Necla Kelek (Hamburg) und Michel Friedman (Frankfurt am Main) in der ZDF-Sendung „Peter Hahne“ am 2. September. Angesichts der geplanten Verträge des Hamburger Senats mit den drei größten muslimischen Verbänden sowie der alevitischen Gemeinde warnte Frau Kelek vor zu viel Naivität. Sie sei nicht überzeugt von der Einstellung vieler Deutscher „Wenn wir ihnen (den Muslimen – Anm. d. Red.) demokratisch begegnen, werden sie irgendwann auch demokratisch“. Die Vertragsentwürfe in Hamburg regeln unter anderem einen gemeinsamen Religionsunterricht von evangelischen, muslimischen und alevitischen Kindern sowie die Gleichstellung islamischer Feiertage mit den christlichen. Wie Frau Kelek sagte, sei nur etwa ein Drittel der in Deutschland lebenden Muslime in Vereinigungen organisiert oder habe Kontakt zu Moscheen. Trotzdem nehme dieses eine Drittel für sich in Anspruch, die Gesamtheit der hiesigen Muslime zu repräsentieren. Auf die Frage, warum die anderen zwei Drittel dies einfach hinnähmen, antwortete Kelek: „So was wie Luther hat es im Islam nicht gegeben.“ Glaube und Politik gehörten seit jeher zusammen. Beides auseinanderzupflücken, sei eigentlich die Aufgabe der säkularen Muslime in Deutschland. Diese scheuten sich jedoch davor. Und so werde der Glaube von den Wortführern der muslimischen Gemeinschaft in Deutschland auch weiterhin als politische Waffe missbraucht.

Friedman: Feiertage anderer Religionen anerkennen

Einen anderen Ansatz vertrat Friedman. Zwar zeigte auch er sich überzeugt davon, dass in Deutschland radikale Muslime leben, die die hier geltenden Werte und Gesetze nicht anerkennen. Doch Integration beginne dort, wo man mit offenen Armen auf Einwanderer zugehe, so dass diese wiederum zu „Botschaftern der Toleranz“ werden könnten. Einer offenen und humanistisch geprägten Gesellschaft wie der deutschen stehe es gut zu Gesicht, auch die Feiertage anderer Religionen anzuerkennen. Zudem habe rund die Hälfte der knapp vier Millionen Muslime in Deutschland einen deutschen Pass und sei daher nicht angewiesen auf eine „Gefälligkeit“.