24. Mai 2022

Vietnam: Christen fordern Freilassung ihrer Angehörigen

Quelle: idea.de

Immer wieder kommt es in Vietnam zu Übergriffen auf Christen. Foto: PR

Rund 30 Christen sind am 27. August in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi festgenommen worden, weil sie für die Freilassung ihrer inhaftierten Angehörigen demonstriert hatten. Nach eineinhalb Stunden sei die Kundgebung gewaltsam aufgelöst worden, wobei die Mutter eines Gefangenen nach Augenzeugenberichten bewusstlos geschlagen worden sei.

Hanoi/Frankfurt am Main (idea) – Rund 30 Christen sind am 27. August in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi festgenommen worden, weil sie für die Freilassung ihrer inhaftierten Angehörigen demonstriert hatten. Wie die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) berichtet, trugen sie T-Shirts mit Bildern der Inhaftierten. Nach eineinhalb Stunden sei die Kundgebung gewaltsam aufgelöst worden, wobei die Mutter eines Gefangenen nach Augenzeugenberichten bewusstlos geschlagen worden sei. Polizisten hätten die Demonstranten in einen Transporter an einen unbekannten Ort gebracht. Die Katholiken setzten sich für die Freilassung von 17 Angehörigen ein, die vor einem Jahr wegen angeblicher „Beeinträchtigung der nationalen Sicherheit“ verhaftet worden waren. Vier von ihnen wurden im Mai unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu Haftstrafen verurteilt, 13 warten noch auf einen Prozess. Die IGFM mit Sitz in Frankfurt am Main fordert die Sozialistische Volksrepublik Vietnam auf, die Christen sofort freizulassen und das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit zu respektieren. Von den knapp 89 Millionen Einwohnern des Landes sind 52,5 Prozent Buddhisten, 23,2 Prozent Nicht-Religiöse und 9,4 Prozent Christen, meist Katholiken. 1,3 Prozent sind evangelisch. Der Rest gehört Stammes- oder Naturreligionen an.