28. September 2021

„Alarmzeichen“: Zahl der Abtreibungen gestiegen

Quelle: idea.de

Foto: Arzt/pixelio.de

Wiesbaden/Köln/Nottuln (idea) – Angesichts gestiegener Abtreibungszahlen haben Lebensrechtsorganisationen die Politik zum Handeln aufgefordert. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden wurden im ersten Quartal des Jahres 29.055 Schwangerschaftsabbrüche gemeldet; das waren 0,4 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. In den vier Quartalen 2011 schwankte die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche zwischen 26.308 und 28.947. Insgesamt wurden 108.867 Abtreibungen offiziell registriert. Die Bundesvorsitzende der Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA), Claudia Kaminski (Köln), bezeichnete den Anstieg der Abtreibungen als ein Alarmzeichen. Da die Zahl der Frauen im gebärfähigen Alter zurückgehe, müsste eigentlich auch die Zahl der gemeldeten Abtreibungen sinken. Das Gegenteil sei jedoch eingetroffen. Die bevorstehende Einführung eines Bluttestes, mit dem ungeborene Kinder auf das Vorliegen eines Down-Syndroms untersucht werden können, wird nach Ansicht der Ärztin zu einem weiteren Anstieg der Abtreibungen in Deutschland führen. Die ALfA fordert deshalb, den Paragrafen 218 Strafgesetzbuch auf den Prüfstand zu stellen. Danach sind Abtreibungen in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten nach einer Pflichtberatung zwar rechtswidrig, aber straffrei. Die Forderung des Bundesverfassungsgerichts an den Gesetzgeber, die Abtreibungsregelung zu beobachten und gegebenenfalls nachzubessern, müsse „endlich“ erfüllt werden, so die ALfA. Sie hat nach eigenen Angaben mehr als 11.000 Mitglieder.

Christdemokraten fordern Untersuchungsausschuss

Auch die innerhalb der Unionsparteien aktive Initiative „Christdemokraten für das Leben“ (CDL) hält es für „zwingend notwendig, dass der Gesetzgeber endlich die Ursachen und die Begleitumstände von Abtreibungen sowie deren Anstieg untersucht“. Dafür sollte ein Untrsuchungsausschuss des Bundestages eingesetzt werden. „Wer wirklich an einer Hilfe für die betroffenen Frauen interessiert ist, sollte sich näher mit den Gründen befassen, warum eine Frau ihr Kind nicht austrägt“, heißt es in einer Stellungnahme der stellvertretenden Bundesvorsitzenden Odila Carbanje (Nottuln bei Münster). Die CDL hat rund 5.000 Mitglieder, darunter zahlreiche Bundestags-, Landtags- und Europaabgeordnete sowie Kommunalpolitiker.