28. Januar 2022

Bundesinnenminister: Christen, bekennt euren Glauben!

Quelle: idea.de

Hans-Peter Friedrich bei evangelischen Unternehmern: Religion wird wichtiger.

Dresden (idea) – Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) hat die Christen aufgefordert, ihren Glauben in der Öffentlichkeit deutlich zu bekennen.
 

Er sei zutiefst überzeugt, dass man zur Bewältigung der großen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts die „Ordnungskraft des Glaubens“ und die Impulse der christlichen Soziallehre brauche. Nur auf Grundlage eines realistischen humanen Menschenbildes könnten Leitlinien für eine humane Gesellschaft für morgen entwickelt werden, sagte er am 4. Juni in Dresden, und fügte als „bekennender evangelischer Christ“ hinzu: „Wir Christen haben dieses Menschenbild.“ Zum christlichen Glauben gehöre die Überzeugung, dass Gott jeden Menschen mit unverlierbarer Würde ausgestattet habe. Der Glaube sei das beste Mittel gegen menschliche Selbstüberschätzung; er bewahre auch vor Ideologien und utopischen Heilsversprechen. Friedrich sprach bei einem Empfang des Arbeitskreises Evangelischer Unternehmer (AEU) am Rande des Deutschen Evangelischen Kirchentags.

„Gegenangriff“ zu Angriffen auf den Glauben

Friedrich verwies darauf, dass Christen durch atheistische Strömungen zunehmend herausgefordert seien. So bestehe in der SPD eine Gruppe von Laizisten, die eine völlige Trennung von Religion und Staat wollen. Angriffen auf den Glauben sollten Christen durch ihr Bekenntnis einen „Gegenangriff“ entgegensetzen. Die noch vor etwa zwei Jahrzehnten von Wissenschaftlern vertretene These, dass die Religion keine Zukunft habe, sei inzwischen widerlegt: „Die Religion wird immer wichtiger.“ Gerade junge Menschen spürten eine Sehnsucht, die über die materielle Existenz hinausweise.

Manager sollen Verantwortung für Unternehmen mittragen

Als eine der größten Schwächen im gegenwärtigen Wirtschafts- und Finanzsystem bezeichnete Friedrich „die oft mangelnde persönliche Verantwortung der Konzern-Manager für ihre Handlungen“. Im Unterschied zu ihnen müssten die Eigentümer von inhabergeführten mittelständischen Unternehmen persönlich für den Erfolg oder Misserfolg ihres Handelns einstehen. Der AEU versteht sich als eine Plattform für die Meinungsbildung zu wirtschafts- und sozialethischen Fragen. Seine Mitglieder engagieren sich in allen Bereichen der Kirche und wirken in den dortigen Reformprozessen mit. Darüber hinaus begleitet der Arbeitskreis Unternehmer und Führungskräfte mit geistlichen Angeboten. Als Vorsitzender amtiert Michael Freiherr Truchseß (Niederflorstadt bei Frankfurt am Main), Geschäftsführer ist Stephan Klinghardt (Karlsruhe).

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