22. Januar 2022

Wo bleibt die Leidenschaft für den Glauben?

Quelle: idea.de

Ulrich Parzany: In Kirchen und Gemeinschaften wird nur „der Tod verwaltet“.

Schwäbisch Gmünd (idea) – Künftig werden die maßgeblichen Repräsentanten der Christenheit aus der Dritten Welt kommen und nicht aus Deutschland. Davon ist der Leiter der Evangelisationskampagne ProChrist, Pfarrer Ulrich Parzany (Kassel), überzeugt.
 

„Hierzulande gibt es keine Leidenschaft für die Glaubensverkündigung“, sagte er beim Evangelisationskongress des württembergischen Gemeinschaftsverbands „Die Apis“, der vom 14. bis 17. April in Schwäbisch Gmünd stattfand. Bei den meisten Predigern vermisst Parazany „die Angst, zusammen mit den Zuhörern auf ewig verloren zu gehen“. Neues Leben werde erst dann in deutsche Kirchen und Gemeinschaften einziehen, „wenn sie wieder erkennen, was der gekreuzigte Jesus für die Welt bedeutet“. Bis dahin werde in Deutschland „nur der Tod verwaltet“. Anstatt jeden Menschen „zum Retter Jesus Christus einzuladen“, konzentrierten die kirchlichen Organisationen ihre Aktivitäten vor allem auf „die Zahnlosen“: „Sie taufen Babys und betreuen Greise.“ Evangelisten würden häufig als Störenfriede angesehen. Man wolle ihr ständiges Mahnen, dass die Kirche zur Umkehr zu Gott zu rufen habe, und ihr Verlangen, sich in die Lage von Nichtchristen zu versetzen, nicht hören. Kritik übte Parzany auch an der verbreiteten Ansicht, dass alle kirchlichen Aktivitäten von Natur aus evangelistisch seien. Solche „Propagandalügen“ gäben der Kirche keine neuen Impulse und verhinderten echte Evangelisationen. [Weiterlesen]