22. Januar 2022

Ostergärten werden immer beliebter

Quelle: idea.de

Foto: www.sinnenpark.de

Linkenheim (idea) – Immer mehr christliche Gemeinden in Deutschland laden zu Ostergärten ein. Die Erlebnisaustellungen machen das biblische Geschehen zu Leidensweg und Auferstehung Jesu Christi sinnlich erfahrbar. 30 Ostergärten sind auf der zentralen Internetseite www.sinnenpark.de verzeichnet.
 

Große Publikumsmagneten mit jeweils bis 15.000 Besuchern seien in den vergangenen Jahren die Ostergärten in den baden-württembergischen Städten Meßkirch, Tuttlingen und Pforzheim gewesen, so Lutz Barth (Linkenheim bei Karlsruhe), der mit seiner Frau Annette das Konzept entwickelt hat. Die Ostergärten machen die Passionsgeschichte an verschiedenen Stationen erlebbar. Dazu gehören der Einzug in Jerusalem, das Passahmahl und die Kreuzigung. Vor historischen Kulissen werden interaktive Elemente sowie Hörszenen und Düfte geboten. Weil die Ostergärten sehr arbeitsaufwendig seien, führe nicht jede Gemeinde in jedem Jahr das Projekt durch, so Lutz Barth.

„Großartiger Selbstläufer“

Erstmals lädt die Freie evangelische Gemeinde Wissenbach (Eschenburg/Mittelhessen) zu einem Ostergarten ein. Die Kirchengemeinde und der CVJM beteiligen sich. „Wir hätten gar nicht viel Werbung machen brauchen – das ist ein großartiger Selbstläufer“, teilte Pfarrer Martin Wieschemann der Evangelischen Nachrichtenagentur idea mit. Die Führung dauert knapp eine Stunde. Pro Tag kommen etwa 160 Besucher. Insgesamt haben sich rund 2.000 Personen angemeldet. Wieschemann: „Bei vielen ist deutlich spürbar, dass sie von der Ostergeschichte tief berührt sind und merken, dass sie etwas mit ihrem ganz persönlichen Leben zu tun hat.“

Biblische Botschaft statt Osterhase

Auch die Evangelische Gemeinschaft Oberbeisheim (Knüllwald bei Kassel) freut sich über große Besucherzahlen. In diesem Jahr haben sich 5.000 Besucher angemeldet. „Wir haben einen ganzen Bauernhof ausgestaltet. Eine Kulisse aus Pappe stellt das historische Jerusalem dar, und das stimmungsvolle Spiel von Licht und Schatten schafft eine andächtige Atmosphäre“, berichtet Monika Sinning. Vielen Besuchern werde erst durch die Führung die Bedeutung von Ostern bewusst: „Besonders Kinder wissen oft nicht viel von der biblischen Botschaft und Fragen zunächst etwa, wo hier denn der Osterhase sei. Erst am Schluss stellen sie nachdenklich fest: Das ist eigentlich Ostern.“

Am Kreuz fließen oft Tränen

Im Zentrum des Ostergartens in der Freien evangelischen Gemeinde in Dortmund steht ein Kreuz, auf dem Begriffe wie „heilen“ und „vergeben“ aufgesprüht sind. „Das Kreuz wirkt mit seiner zeitgenössischen Gestaltung sehr eindrucksvoll. Immer wieder ist es erstaunlich, wie sehr die Menschen ergriffen sind, wenn sie am Ende die Steine als Symbol für die Schuld dort ablegen – dann fließen oft die Tränen,“ sagte Mitinitiatorin Hille Herrmann gegenüber idea. 2010 seien 2.850 Besucher gekommen. In den vergangenen Jahren habe man viele Menschen erreicht, die dem Glauben fern standen: „Auch wenn dem bestimmt längere Prozesse voraus gegangen sind – einige haben nach der Begehung des Ostergartens eine Entscheidung für ein Leben mit Christus getroffen.“