28. Mai 2022

Protest gegen Werbespot der Telekom

Quelle: idea.de

Die Telekom erregt mit einem Werbespot Anstoß. Foto: Deutsche Telekom AG

Bonn (idea) – Ein TV-Werbespot der Telekom erregt Anstoß. In der Werbung, die derzeit in fünf Fernsehprogrammen zu sehen ist, lügen sich ein Angestellter und sein Chef gegenseitig an.
 

Der Mitarbeiter behauptet, im Büro zu sitzen, während er an einem Fluss das schöne Wetter genießt und dabei mobil im Internet surft. Auch der Chef gibt vor, er sei im Büro – bis er plötzlich mit einem Boot an seinem Angestellten vorbeifährt und die beiden sich anlächeln. Der ehemalige Leiter der Arbeitsgemeinschaft Soldatenseelsorge, Pastor Klaus-Dieter Zunke (Hambühren bei Celle), kritisiert, dass in dem Spot ohne Hemmungen gelogen werde. „Damit wird nicht nur der inzwischen drastische Werteverfall in unserem Land gefördert.“ Der wichtige Faktor „Vertrauen“ in einem Betrieb werde lächerlich gemacht, schrieb er an die Telekom. Er verweist darauf, dass das Anlügen eines Vorgesetzten ein Kündigungsgrund ist – zumindest folge in einem solchen Fall eine Abmahnung. Eine Telekom-Sprecherin erklärte, das Unternehmen wolle keineswegs mit der Werbung zur Unehrlichkeit auffordern. Vielmehr wolle der Spot „mit einem Augenzwinkern“ auf die Chancen des mobilen Internets aufmerksam machen, so Sprecherin Marion Muhr (Bonn) gegenüber idea. Künftig werde man aber verstärkt darauf achten, dass solche Missverständnisse nicht wieder aufkommen. Der Spot wurde von der Medienberatungsfirma mediacom (Düsseldorf) gemeinsam mit der Kreativagentur zweimaleins (Berlin) und der Werbeagentur „Phillipp und Keuntje“ (Hamburg) produziert.