25. Mai 2022

Immer mehr Alleinerziehende

Quelle: idea.de

Wiesbaden (idea) – In immer mehr Familien leben Kinder nicht mit beiden Eltern, sondern nur mit Mutter oder Vater zusammen. Fast jede fünfte (19 Prozent) der 8,2 Millionen Familien mit minderjährigen Kindern in Deutschland hat einen alleinerziehenden Elternteil.
 

72 Prozent der Familien sind Ehepaare und neun Prozent Lebensgemeinschaften mit Kindern. Das geht aus einem am 29. Juli veröffentlichten Bericht des Statistischen Bundesamts (Wiesbaden) hervor. Seit 1996 ist die Zahl der Alleinerziehenden um 20 Prozent auf 1,6 Millionen im Jahr 2009 gestiegen. Hingegen ging die Gesamtzahl der Familien mit minderjährigen Kindern um 13 Prozent auf 8,2 Millionen zurück. In den östlichen Bundesländern liegt der Anteil der Alleinerziehenden mit 27 Prozent deutlich höher als im Westen (17 Prozent). 13 Jahre zuvor waren es 18 Prozent in den neuen Bundesländern und 13 Prozent im alten Bundesgebiet. Ferner zeigt sich ein deutliches Stadt-Land-Gefälle. In Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern liegt der Anteil der Alleinerziehenden mit 26 Prozent aller Familien über dem Bundesdurchschnitt von 19 Prozent. In Orten mit weniger als 5.000 Einwohnern sind 15 Prozent aller Familien Alleinerziehende.

Jedes zweite geschiedene Paar hat Kinder

Am häufigsten werden Mütter und Väter infolge einer Ehescheidung alleinerziehend. Im vorigen Jahr waren 42 Prozent der Alleinerziehenden geschieden; 17 Prozent waren zwar noch verheiratet, lebten aber bereits getrennt. 59 Prozent der Alleinerziehenden sind wegen der Trennung vom Ehepartner in diese Familienform geraten. 35 Prozent waren ledig und sechs Prozent verwitwet. Dabei zeigt die Tendenz bei den Ehescheidungen nach oben. 1991 wurden sieben von 1.000 bestehenden Ehen geschieden; im Jahr 2008 waren es elf pro Tausend. Fast die Hälfte der geschiedenen Ehepaare hatten Kinder unter 18 Jahren.