30. Juni 2022

Evangelische Kirche setzt sich für Radio Paradiso ein

Quelle: idea.de

Medienanstalt Berlin-Brandenburg lehnt Lizenzverlängerung für Radio Paradiso ab.

Berlin (idea) – Der christliche Hörfunksender Radio Paradiso soll nach Ansicht der evangelischen Kirche weitergeführt werden. Seine Existenz ist bedroht, weil die Medienanstalt Berlin-Brandenburg die Lizenz des Berliner Senders im November nicht verlängern will.
 

Auf seiner Frequenz soll künftig das Programm „Oldiestar“ zu hören sein. Der Bischof der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Markus Dröge (Berlin), fordert die Medienanstalt auf, ihren Beschluss zu überdenken. Radio Paradiso zeige, „dass auch im privaten Rundfunk ein Programm möglich ist, ohne dass dabei Anrufer veralbert, zu Glücksspielen animiert oder mit teuren kostenpflichtigen Telefonnummern verführt werden sollen“. Der Sender erreiche jede Stunde durchschnittlich mehr als 30 000 Hörer. Neben einem ansprechenden Unterhaltungsprogramm biete das Programm Andachten und Segensworte und sei daher zu erhalten, so Dröge. Auch nach Ansicht des Medien- und Publizistik-Referenten der EKD, Oberkirchenrat Udo Hahn (Hannover), ist die Entscheidung medienpolitisch falsch. Ein Ende des Senders würde den Wegfall von 64 Arbeitsplätzen bedeuten. Der Geschäftsführer von Radio Paradiso, Matthias Gülzow, kündigte juristische Schritte an. Die Medienanstalt will ihre Entscheidung nach der nächsten Sitzung des Medienrats am 22. Juni schriftlich begründen. Radio Paradiso wurde 1999 gegründet. Es ist inzwischen nicht nur in Berlin, sondern auch in Frankfurt/Oder und dem polnischen Nachbargebiet mit einem eigenen Programm zu hören. Zu den Gesellschaftern des Senders gehören evangelische Presseverbände, die Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche, die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Berlin-Schöneberg (Baptisten) und die Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten.