6. Dezember 2021

„Motor“ der Gemeinschaftsbewegung: Hans-Joachim Martens wird 75

Quelle: idea.de

Hans-Joachim Martens war langjähriger Spitzenrepräsentant des innerkirchlichen Pietismus in der DDR. Foto: Eberhard Scharf

Woltersdorf (idea) – Jahrzehntelang hat er den Kurs des Pietismus maßgeblich mitbestimmt – erst in der DDR und nach der Wiedervereinigung in ganz Deutschland: Pfarrer Hans-Joachim Martens (Woltersdorf bei Berlin).
 

Am 2. April vollendet er sein 75. Lebensjahr. Er war von 1978 bis 1991 Vorsitzender des Evangelisch-Kirchlichen Gemeinschaftswerkes in der DDR. Von 1991 bis 2001 amtierte Martens als stellvertretender Vorsitzender des (gesamtdeutschen) Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes. Der gebürtige Pommer engagierte sich bereits während seiner Lehr- und Berufszeit als Elektriker in der Jugendarbeit einer Landeskirchlichen Gemeinschaft. Von 1956 bis 1960 studierte er an der Predigerschule Paulinum in Ostberlin. Seine theologische Laufbahn begann Martens anschließend als Prediger im Gemeinschaftswerk Berlin-Brandenburg, wo er 1969 auch Inspektor wurde. Dieses Leitungsamt hatte er bis zum Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2000 inne.

Immer auf Distanz zur SED

Martens gehörte in der DDR zu den Pietisten, die sich konsequent der Diktatur verweigerten. Er nahm an keiner einzigen staatlichen Wahl während der sozialistischen Herrschaft teil. Rückblickend sagte er, in der DDR sei in vielen Bereichen die Wahrheit zur Lüge gemacht und das Volk „geistig verunstaltet“ worden. Deshalb seien Christen in der jetzigen Demokratie um so mehr aufgerufen, sich für gerechte Verhältnisse einzusetzen. Martens arbeitete auch in leitenden Gremien der evangelikalen Bewegung mit. So war er bis zum Frühjahr 2004 Mitglied des Hauptvorstandes der Deutschen Evangelischen Allianz. Außerdem war er Synodaler der berlin-brandenburgischen Kirche. Auch im Ruhestand ist Martens als Verkündiger und als Autor der idea-spektrum-Rubrik „Kleine Kanzel“ aktiv.