28. Mai 2022

Nigeria: UNO fordert mehr Sicherheit für Christen

Quelle: idea.de

Muslimische Nomaden töteten rund 500 Dorfbewohner.

Arusha (idea) – Nach dem Massaker von Muslimen an rund 500 Christen in Zentralnigeria gerät die Regierung des westafrikanischen Landes unter internationalen Druck.
 
Die UNO hat die Machthaber in der Hauptstadt Arusha aufgefordert, die Sicherheit der Christen zu verbessern. Außerdem verlangten die USA und die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch eine Untersuchungskommission. Die Organisation der Islamischen Konferenz hat die Angriffe ebenfalls verurteilt und zur Versöhnung zwischen Muslimen und Christen aufgerufen. Die Überfälle auf drei christliche Dörfer ereigneten sich am 7. März im zentralnigerianischen Bundesstaat Plateau. Annähernd 100 Tatverdächtige sind festgenommen worden. Dabei handelt es sich um Angehörige des Nomadenstammes Fulani Hausa. Mitte Januar waren bereits bei Zusammenstößen zwischen Muslimen und Christen in der Hauptstadt Jos mindestens 460 Menschen ums Leben gekommen. In dem Bundesstaat stoßen der islamisch geprägte Norden und der mehrheitlich christliche Süden des westafrikanischen Landes aneinander. Kirchenleiter deuten die Übergriffe als Versuch, den gesamten Bundesstaat Plateau zu islamisieren. In den nördlichen Bundesstaaten gilt das islamische Religionsgesetz, die Scharia. Nigeria hat 140 Millionen Einwohner. Knapp 49 Prozent sind Christen, 45 Prozent Muslime und der Rest Anhänger von Naturreligionen.