30. Juni 2022

Mehr über Wiederkunft Christi sprechen

Quelle: idea.de

„Eschatologische Orientierungshilfe“ der Bekennenden Gemeinschaften.

Hamburg (idea) – Die Botschaft von Wiederkunft Jesu Christi sollte in Kirche und Theologie nicht länger vernachlässigt werden. Das fordert die Internationale Konferenz Bekennender Gemeinschaften (IKBG) in einer in Hamburg veröffentlichten „Eschatologischen Orientierungshilfe“.
 

Sie fasst die Erkenntnisse eines Bekenntniskongresses zusammen, der vom 8. bis 11. Oktober in Bad Gandersheim stattgefunden hatte. Daran nahmen rund 100 Vertreter einer „christozentrisch trinitarischen Bekenntnis-Ökumene“ teil, darunter Anglikaner, Lutheraner, Katholiken und Orthodoxe. Angesichts der Bedrohung der Umwelt und eines Werteverfalls richteten zahlreiche Christen ihr Augenmerk auf die biblischen Endzeitprophetien und suchten nach authentischer Auskunft über deren Bedeutung: „Aber misslicherweise werden sie von der Universitäts-Theologie und der kirchlichen Verkündigung weitgehend alleingelassen.“ Dies hänge unter anderem damit zusammen, dass viele Theologen unter dem Einfluss der Bibelkritik an der Zuverlässigkeit der Endzeitprophetien zweifelten. Wo die Erwartung der Wiederkunft Christi aufgegeben werde, „wird die Zukunftsorientierung durch den Glauben an die schier grenzenlose Fortentwicklung der Menschheit und einen von Philosophien und Ideologien verbreiteten, zeitgeistig orientierten Zukunftsoptimismus ersetzt“.

Zeichen der Endzeit

Die IKBG ruft in der Erklärung dazu auf, die Zeichen der Endzeit wachsam zu beobachten. Neben einer Zunahme von Naturkatastrophen und Kriegen gehörten dazu Ersatzreligionen ohne Gottesbezug wie der Nationalismus, Marxismus, Feminismus und Liberalismus. „Letzterer führt auch zu einem hemmungslosen Gewinnstreben wie zur Korruption im Weltfinanzhandel.“ Weitere Anzeichen seien die Auflösung von Ehe und Familie sowie der polaren Ergänzung der beiden Geschlechter. Dies geschehe aggressiv durch die Homosexuellen-Bewegung und die Ideologie des Gender Mainstreaming. Ferner wird die Abtreibungspraxis genannt, die der „zahlenmäßig größter Massenmord seit Menschengedenken“ sei. Die nominell christliche Bevölkerungsmehrheit verhalte sich gegenüber diesem massiven ethischen Verfall gleichgültig oder billige ihn. Das Leitbild der Selbstverwirklichung führe zu dem von Jesus Christus vorhergesagten „Erkalten der Liebe“ bei vielen. Es komme zu einem Glaubensabfall, „der in eine universale religiöse Hinwendung zum Antichristen einmündet“. Ein Vorzeichen für die Wiederkunft Christi sieht die IKBG auch in der steigenden Zahl der Christen, die um ihres Glaubens willen leiden oder getötet werden.

Was Hoffnung weckt

Neben dem ausufernden Bösen gebe es aber auch Zeichen, die die Hoffnung stärkten. Dazu gehöre die Verheißung, dass die Nachfolger Jesu Christi „bis ans Ende standhaft im Glauben ausharren“. Ein weiteres Anzeichen für die Wiederkunft Jesu sei „die Sammlung des ersterwählten Gottesvolkes der Juden in dem ihnen verheißenen Land der Väter“ sowie eine folgende geistliche Auferweckung. Sie lasse sich seit Ende der sechziger Jahre wahrnehmen, indem judenchristliche Gemeinden in Israel und noch stärker in Amerika und Deutschland entstehen. „Es gibt unter Juden ein zunehmendes Interesse am Messias“, so das Papier. Zur Frage, wann Jesus wiederkommen wird, heißt es: „Eine gesunde Erwartungshaltung verzichtet getreu der Weisung Jesu auf spekulative Endzeitberechnungen.“

Auf Wiederkunft freuen

Christen aller Konfessionen werden aufgerufen, „der Wiederkunft ihres Herrn freudig entgegenzusehen“. Die Lebendigkeit und Echtheit biblischer Wiederkunftshoffnung sei „ein wichtiger Erweis der Glaubenstreue eines Christen und einer kirchlichen Gemeinschaft“. Die Einigkeit in ihrer Wiederkunftserwartung wiederum habe eine große Bedeutung für das Streben nach der Einigung der Christenheit. Sie führe dazu, dass sich „bisher getrennte kirchliche Gemeinschaften zusammentun zur gemeinsamen Erfüllung des Missionsauftrags Jesu“. Unterzeichnet ist die Orientierungshilfe vom Präsidenten der IKBG, Pastor Ulrich Rüß (Hamburg), und vom Ehrenpräsidenten, dem Missionswissenschaftler Prof. Peter Beyerhaus (Gomaringen bei Tübingen).