3. Dezember 2021

Kirchensteuer ist Hauptgrund für Austritte

Quelle: idea.de

Die meisten begründen ihren Kirchenaustritt damit, dass die Kirchensteuer zu hoch war. Foto: Pixelio/Jahreis

Baierbrunn (idea) – Wer in Deutschland aus einer der beiden großen Kirchen austritt, tut dies vor allem wegen der Kirchensteuer. Das hat eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Gesundheitsportals www.apotheken-umschau.de (Baierbrunn bei München) ergeben.
 

Danach hat jeder siebte Deutsche (14,2 Prozent) einen Kirchenaustritt hinter sich. Die Mehrheit (59,6 Prozent) begründet diesen Schritt damit, dass die Kirchensteuer zu hoch war. 47,3 Prozent erklärten, nur ein geringes Interesse an Religion und Kirche zu haben. Ein Drittel (33,4 Prozent) gab an, sich nicht mehr mit den Zielen der Kirche identifizieren zu können. Jeder Vierte (25,2 Prozent) kehrte der Kirche den Rücken, um damit seine Kritik an führenden Kirchenvertretern zum Ausdruck zu bringen. Die GfK Marktforschung (Nürnberg) befragte 1.917 Frauen und Männer ab 14 Jahren, darunter 272 Personen, die aus der Kirche ausgetreten sind. Die Kirchensteuer ist an die Lohn- bzw. Einkommenssteuer gekoppelt. Dem Kirchenmitglied werden je nach Bundesland acht oder neun Prozent als Kirchensteuer abgezogen. Die Zahl der Kirchenaustritte in Deutschland war 2008 um 29,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Den beiden großen Kirchen sagten 290.056 Mitglieder adieu. Die 22 evangelischen Landeskirchen verloren 168.901 Personen durch Austritte, die katholische Kirche 121.155. Von den knapp 82 Millionen Einwohnern Deutschlands gehören 25,2 Millionen zur katholischen und 24,5 Millionen zur evangelischen Kirche. Rund 26 Millionen sind konfessionslos.