22. Mai 2022

Guttenberg und Käßmann sprechen über Afghanistan

Quelle: idea.de

Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg.

Hannover (idea) – Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg und die EKD-Ratsvorsitzende, Landesbischöfin Margot Käßmann (Hannover), wollen am 11. Januar über die Afghanistan-Politik und die evangelische Friedensethik sprechen.
 

Die Begegnung folgt auf eine heftige Debatte über kritische Äußerungen Käßmanns zum Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr. Sie freue sich, dass der CSU-Politiker ihrer Anregung zum Gespräch sofort zugestimmt habe, heißt es in einer Pressemitteilung der EKD vom 5. Januar. Käßmann hatte zuvor erklärt: „Auch nach den weitesten Maßstäben der Evangelischen Kirche in Deutschland ist dieser Krieg so nicht zu rechtfertigen.“ Deshalb müsse die gewalttätige Auseinandersetzung möglichst rasch beendet werden. In ihrer Neujahrspredigt in der Dresdener Frauenkirche sagte sie: „Nichts ist gut in Afghanistan. All diese Strategien, sie haben uns lange darüber hinweggetäuscht, dass Soldaten nun einmal Waffen benutzen und eben auch Zivilisten getötet werden.“ Während führende Kirchenvertreter Käßmann unterstützen, kritisierten Politiker von Unionsparteien und SPD sowie der Bundeswehrverband die EKD-Ratsvorsitzende. Käßmann wies die Kritik zurück. Sie habe nie den sofortigen Abzug der deutschen Soldaten aus Afghanistan gefordert, aber man brauche einen erkennbaren Plan für den Abzug. Als „perfide Unterstellung“ bezeichnete sie den Vorwurf, sie lasse die deutschen Soldaten im Stich. Außenminister Guido Westerwelle (FDP) begrüßte die Klarstellung. Käßmann wolle lediglich die zivile Komponente des Afghanistan-Engagements in den Vordergrund rücken.

Heftige Debatte über Käßmann-Äußerungen zu Afghanistan