Quelle: jungefreiheit.de
DRESDEN. Die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens hat ihre Besorgnis über das Wirken evangelikaler Christen geäußert. „Was die Gefährdung von sächsischen Jugendlichen angeht, bereiten etwa radikale Bibelgruppen viel größere Probleme als Islamisten“, sagte der Beauftragte für Weltanschauungs- und Sektenfragen, Harald Lamprecht, der Dresdner Morgenpost.
Den aktuellen Anlaß dieser Äußerung lieferte der Fall der 15 Jahre alten Linda Wenzel aus Pulsnitz. Anfang Juli reiste sie nach Syrien, um sich der Terrormiliz IS anzuschließen. Lamprecht sah in dem Interview, das vor dem Terroranschlag von Würzbug veröffentlicht wurde, darin keinen Grund zur Sorge. Der Anteil sächsischer Jugendlicher an den 810 aus Deutschland ausgereisten IS-Rekruten läge „im unteren einstelligen Bereich“.
Christliche Fundamentalisten stärker
Weit größeren Zulauf würden dagegen die christlichen Fundamentalisten erfahren. Auch sie erstrebten eine „göttlich gebotene Ordnung, die zwangsläufig das Verhältnis zur Demokratie in Frage stellt“. Das attestierte den „Evangelikalen in Sachsen“ 2014 eine gleichnamige Studie der Heinrich-Böll-Stiftung.
Sektenbeauftragter Lamprecht hatte bereits im vergangenen Jahr die Teilnehmer der Pegida-Proteste als die eigentlichen Friedensstörer ermittelt und die Moslems als Verbündete im Kampf gegen den Islamismus empfohlen. (hen)